Folge 31: Der Nachwendekindertalk: Wahlkater - Ostdeutsche Verhältnisse in NRW?
Shownotes
Studie zum Alkoholkonsum in Ost-West/Nord-Süd: https://bmcpublichealth.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12889-020-8352-2
Studie zum Alkoholkonsum junger Menschen: https://www.bioeg.de/fileadmin/userupload/PDF/pressemitteilungen/datenundfakten/InfoblattDASAlkoholkonsumfinal.pdf
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00:00:00: Genau, und zwar ist das heute die letzte Ausgabe unseres Nachwende-Kinder-Talks.
00:00:06: Also, ich werde dem Team weiterhin erhalten bleiben, habe entschieden, dass es für mich gerade sehr schwierig ist, alle zwei Wochen diesen Podcast aufzunehmen, weil da beim Hintergrund natürlich auch ganz, ganz, ganz viel Arbeit passiert.
00:00:21: Rücken bauen,
00:00:23: statt Grenzen
00:00:25: denken.
00:00:26: Der Einheitspodcast der Tatspantastiftung.
00:00:35: Mit Dennis Schiponder
00:00:37: und Marie Eismann.
00:00:42: Hallo und herzlich willkommen zum Mauerecho Ostriff West, dem Einheitspodcast der Tatspantastiftung in der Nachwendekinder-Edition.
00:00:51: Ich bin hier nicht alleine.
00:00:52: Ich bin Dennis Schiponder, der Co-host und meine Co-host und Marie ist auch dabei.
00:00:56: Hallo.
00:00:58: Hallo, Schippie.
00:00:59: Wir haben ja diese Woche eine traurige Nachricht zu verkünden.
00:01:03: Vielleicht wirst du das gleich verkünden.
00:01:04: Ich habe es letztes Mal ja schon angekündigt.
00:01:07: Genau, und zwar ist das heute die letzte Ausgabe unseres Nachwändekinder-Talks.
00:01:13: Also ich werde dem Team weiterhin erhalten bleiben, habe aber entschieden, dass es für mich gerade sehr schwierig ist, alle zwei Wochen diesen Podcast aufzunehmen, weil ja auch... was ihr nicht alles natürlich seht, aber im Hintergrund natürlich auch ganz ganz ganz viel Arbeit passiert mit Social Media, mit der Organisation zum Beispiel auch unseres Podcast Festivals und auch weiteren Veranstaltungen.
00:01:36: Und ich merke, dass er für diesen Podcast, der bleibt ja dann auch irgendwie mal sehr lang im Internet stehen und ich merke, dass ich oft nach den Folgen mir denke, euch hätte gerne noch viel mehr da irgendwie reingesteckt und ich fühle mich manchmal gar nicht so wohl mit.
00:01:52: Es fühlt sich immer sehr abgeschlossen an, wenn so eine Folge fertig ist und hochgeladen ist.
00:01:57: Mein Gedankenprozess geht irgendwie immer weiter.
00:02:00: Und ich hab gemerkt, dass das auch irgendwie gar nicht so einfach ist, wie ich das gedacht hätte.
00:02:07: Ich hab ja auch schon journalistische Texte geschrieben und da hat man eben diese ganzen Schleifen.
00:02:11: Da geht es ins Redigat, dann wird es nochmal überarbeitet, bis es veröffentlicht wird.
00:02:15: Und das ist schon noch mal was ganz anderes als so ein eher spontaneres Format.
00:02:21: Ähm, wie so ein Podcast.
00:02:23: Ja, da kann ich auch ein Liedchen von singen und ich verstehe es außen natürlich traurig.
00:02:29: Und ja, das ging mir am Anfang ja auch so, deswegen war ich froh, als du dann da warst und so ein bisschen auch die Arbeit entlastet wurde, weil du ja auch zwanzig Stellen hattest, die Redakteurin Anne Fordy hatte zehn Stunden und es ist schon mehr, es ist schon krasser Aufwand, den man hier betreibt für diesen Podcast.
00:02:46: Aber Marie wird uns trotzdem erhalten bleiben, auch mal für Sonderfolgen.
00:02:51: Ja, wieder dabei sein oder wenn ich im Urlaub bin oder so.
00:02:54: Okay, aber das müssen wir natürlich akzeptieren und genießen dann jetzt noch mal die letzte Folge.
00:03:00: Dann starten wir mal rein in unsere zweite Kategorie Let's Talk about.
00:03:09: Ja und ich möchte heute mit euch über die Kommunalwahlen in NRW sprechen und da hole ich euch erst mal ab.
00:03:18: Bei den Kommunalweinen in NRW am fünftzehnten September zwanzig-fünfundzwanzig wurde die CDU mit dreidreisig-kommandrei Prozent erneut stärkste Kraft, verlor jedoch im Vergleich zu zweitausendzwanzig einen Prozentbuch.
00:03:30: Die SPD erreichte zwanzig-kommandreins Prozent und musste damit ihr schlechtestes Kommunalwallergebnis in NRW seit neunzensechsenvierzig hinnehmen.
00:03:40: Die Grünen sanken deutlich auf der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe.
00:03:44: Die Grünen sanken deutlich auf der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Höhe von der Hö.
00:04:08: Im Burrgebiet zeigten sich besonders dramatische Veränderungen.
00:04:13: Dort, wo die SPD jahrzehntelang dominierte, gelingt der AfD ein Erfolg.
00:04:17: Entstehten wie Gelsenkirchen wurde sie stärkste Kraft und der AfD-Bürgermeisterkandidat erreichte sogar ca.
00:04:22: thirty-fünf Prozent der Stimmen und endet in der Stichwahl gegen die SPD.
00:04:26: Duisburg und Hagen sind weitere Städte, in denen AfD-Vertreterinnen in Stichwahlen gehen.
00:04:30: Diese Entwicklung spiegelt soziale Probleme, arbeitslosen Quoten und migrationspolitisch aufgelahene Debatten wieder.
00:04:38: Politologinnen weisen auch hin, dass die AfD sich längst Invest-Searchern verankert hat und die traditionelle Ost-West-Differenzierung in dieser Frage an Bedeutung verliert.
00:04:48: Ja, das war ja am Ende doch nicht der glatte Durchmarsch der AfD.
00:04:54: Die SPD konnte sich halten in ihren Prozenten, auch wenn es ein schwaches Ergebnis war, also die alte Herzkammer der SPD, dass der Ruhrpott ist.
00:05:05: Ja.
00:05:07: ist nicht nur Kammerflimmern, sondern schon fast Herzversagen.
00:05:10: Und die CDU war stark, die Grünen sind schwach geworden.
00:05:15: Man merkt, da hat sich was ... Ja, es ist noch stabil, aber es verschiebt sich was.
00:05:20: Wir sind jetzt ja auf der Kommunalebene.
00:05:22: Wie wichtig bewertest du denn so Kommunalpolitik für dich selbst, Marie?
00:05:27: Ich hab gemerkt, dass auch in der Vorbereitung jetzt das wahrscheinlich Kommunalpolitik die politische Ebene ist, mit der ich mich am wenigsten.
00:05:35: beschäftige.
00:05:37: Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass ich in Berlin wohne und irgendwie, ich weiß nicht, irgendwie ist da ja so die kommunale Ebene vielleicht auch nochmal anonymer, als ich das irgendwie kenne von meinem Heimatort.
00:05:50: Und irgendwie ist die Bundespolitik auch tatsächlich physisch ja auch näher dran.
00:05:55: Das ist auch irgendwie so der Bereich, wo ich mich, glaube ich, also ich weiß gar nicht, wie viel Kommunalwahlen ich schon mitgemacht habe.
00:06:01: Ich glaube tatsächlich erst eine in Berlin, also quasi, ich bin ja sechsundzwanzig, glaube, öfter hat sich die Gelegenheit nicht ergeben, wenn ich mich nicht täusche, ich erinnere mich gerade nur an diese eine.
00:06:12: Und das war wahrscheinlich auch die Wahl, wo ich...
00:06:15: Das sind ja alle fünf Jahre in Ruhe.
00:06:17: Und dann habe ich quasi die Bahn Württemberg, glaube ich, gerade verpasst, als ich umgezogen bin.
00:06:21: Und das war wahrscheinlich auch die Wahl, wo ich mich bisher so im Wenigsten informiert habe, was gleichzeitig ja auch so ein Stück weit auch Paradox ist, weil streng genommen hätte man ja eigentlich in der... Kommunalpolitik, so den größten Gestaltungsspielraum oder würde er am ehesten eigentlich Veränderungen auch im eigenen Leben wahrnehmen, weil die Dinge natürlich irgendwie näher dran sind, die Dinge, die irgendwie vor der Hauszeit passieren.
00:06:47: Wie ist das bei dir?
00:06:48: Ja, also ich habe ja früher mein Politik gemacht und eigentlich ist die kommunale Ebene wirklich die Ebene, die am nächsten an den Bürgerinnen dran sind, weil Kommunalpolitik spürst du direkt in einem Umfeld, wird eine Straße gebaut, wird irgendwie eine Kita neu errichtet, eine Schwimmhalle, einen Spielplatz.
00:07:07: Also da ist das, was die Bürgerinnen direkt spüren.
00:07:12: Auf einer Bundesebene ist das ja meistens so, dass die Politik machen und dann braucht es aber vier Jahre, bis es eine Wirkung empfaltet und meistens empfaltet sich dann schon viel Wirkung bei der nächsten Regierung.
00:07:25: Ich finde das eigentlich super wichtig und das ist halt voll schade, dass das immer so ein bisschen stiefmütterlich behandelt wird, weil ich glaube auch auf kommunaler Ebene.
00:07:35: Also man sieht ja zum Beispiel, dass viele Kommunen Probleme haben mit Gelnern und Olaf Scholz, würde ja eigentlich schon so einen schönen Schnitt machen.
00:07:43: Und ich glaube, das würde auch viel verändern, weil die Leute dann in ihrem Umfeld tatsächlich so... eine positive Entwicklung bemerken direkt und da müssten wir eigentlich viel, also die kommunale Ebene müsste eigentlich viel wichtiger werden und es ist voll schade, dass es irgendwie weder für den Bürgerinnen noch auch der Politik selbst so richtig so ernst genommen wird, wie es eigentlich sollte.
00:08:06: Das ist so vielleicht meine Sache dazu.
00:08:09: Was sind denn für dich jetzt so Erkenntnisse aus dem, aus dem Kommunalwahlen?
00:08:15: Ich glaube, die Tatsa, du hast bisher auch darauf eingegangen, dass gerade im Ruhrport in Städtenwege Elsenkirchen zum Beispiel die AfD besonders stark war.
00:08:24: Also, Elsenkirchen, meine ich, war die Lachse irgendwie bei neun, zwanzig, fünf Prozent oder so.
00:08:31: Ich glaube, das zeigt schon deutlich, dass man gerade auch in diesen Struktur schwächeren Gegenden, die besonders irgendwie von der Transport- Transformation oder dem Strukturwandel betroffen sind, dass man die genau in den Blick nehmen muss, weil ich glaube, er sich auch vielleicht parallel zu gebietenen Ostdeutschland ziehen lassen.
00:08:50: Und da wirklich auch, also ich meine, wenn ich mich nicht irre, habe ich so eine Grafik gesehen, wo es auch darum ging, welche Aspekte für Weller ind entscheidend war.
00:08:59: Und da war irgendwie der Punkt, denn für die meisten Leute am wichtigsten war wirtschaftliche Aspekte.
00:09:04: Und ich habe den Eindruck, dass das irgendwie so ein Aspekt ist, der Wo immer wieder bei den letzten, auch bei den Bundestagswahlen immer gezeigt wird, dass das das ist, was Leute irgendwie beschäftigt.
00:09:16: Und trotzdem habe ich den Eindruck, in der Politik dann selbst oder in den, wie es dann umgesetzt wird, gerät dieser Fokus total aus dem Blick oder dieser Aspekt total aus dem Blick.
00:09:27: Ich glaube, also du hast jetzt davon gesprochen, dass die AfD zwar jetzt, also nicht... nicht so gut abgeschnitten hat, wie sie gedacht oder wie sie sich selbst vielleicht auch erhofft hat.
00:09:36: Ich glaube aber trotzdem, dass man sich jetzt auch nicht darauf aussuchen darf, dass es irgendwie jetzt vielleicht nicht ganz so schlimm gekommen ist, wie man dachte, weil Tatsache auch ist, dass in NRW die AfD vorher noch nicht so sichtbar war.
00:09:52: Also es hat auch Felix Bannerscheig in der letzten Folge erzählt, dass in Duisburg zum Beispiel auch eine Gestätte ist, wo die jetzt total erfolgreich waren.
00:10:01: Bisher, die noch nicht irgendwie in der Kommunalpolitik total vertreten waren und jeder kannte irgendwie jemand, der bei der AfD ist oder so.
00:10:07: Und trotzdem sind die dort ziemlich erfolgreich gewesen jetzt.
00:10:12: Und auch das muss man sich... Das ist, glaube ich, auch wichtig, weil diese Kommune Legislaturperiode kann natürlich auch eine sein, wo sich die AfD genau in diesen Gebieten total etabliert und sich vielleicht auch sichtbarer wird.
00:10:30: dann vielleicht auch in der nächsten Wahl wieder erfolgreicher.
00:10:34: Und ich glaube, das ist ziemlich... Ja, das ist einfach wichtig, diese beiden Punkte, die ich jetzt angeschaut habe, auch im Blick zu behalten.
00:10:42: Also, ich glaube, für mich ist mal wieder so eine Kernerkenntnis, dass dieser... Ja, für mich ist auf jeden Fall eine Erkenntnis, dass man hier wieder tatsächlich diese Ostwest-Unterschiede sieht in Form von, wie der Osten eigentlich diskriminiert wird.
00:11:00: Weil nach so einer Wahl in Ostdeutschland, kann ich überend den Kommentaren und sowas lesen, ja, zieht eine Mauer um den Osten, wo sind jetzt die Artikel und Kommentare, so zieht eine Mauer um NAB oder diese Städte oder keine Ahnung, es gibt es nicht.
00:11:14: Und das ist schon eine andere Berichterstattung, das ist auch eine andere Wahrnehmung der Menschen und da sieht man doch, dass es dann halt immer noch Vorurteile, Diskriminierung gegenüber Ostdeutschland gibt.
00:11:26: Für mich ist eine Erkenntnis, dass die AfD nicht unbesiegbar ist und auch keine Naturgewalt.
00:11:32: Es ist kein Data-Durchmarsch, wie oft gesagt wird.
00:11:36: Und ich finde, wir müssen auch aus medialer Sicht so ein bisschen gucken, wie sprechen wir über die AfD, weil ich glaube, dass wir sie in den letzten Jahren immer größer gemacht haben, als sie eigentlich sind.
00:11:46: Ja, also ich würde zum Beispiel auch, man kann jetzt das Wort zum Beispiel, wie du gerade benutzt, das Erfolg gleich nehmen und ich sage einfach, sie ist stärker geworden.
00:11:53: Aber sie hatte bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagswahl, sie hat bei der Bundestagsw.
00:12:17: Aber sie werden diese Stichwahlen voraussichtlich nicht gewinnen, so wie es in Ostdeutschland auch meistens ist, weil sich danach die demokratischen Kräfte zusammenschließen und dann sozusagen der Kandidat einer demokratischen Partei gewählt wird ins Bürgermeisteramt.
00:12:32: Sie hatten jetzt ein großer Erfolg mit dem Landrat in Sonneberg, aber am Ende, wenn man sich den jetzt anschaut, macht er auch ganz verheerende Politik.
00:12:43: Sonneberg geht es viel schlechter als davor.
00:12:46: Und jetzt in Weißen hat man es auch gesehen, dass sie dem, auch wenn sie große Prozente in Sachsen schon haben, dass die es nicht schaffen, dann ins Bürgermeisteramt.
00:12:56: Und für mich ist auch klar geworden, wie du schon richtig gesagt hast, dass die AfD erstens kein Ostproblem mehr ist.
00:13:06: Und das glaube ich auch einfach nie war, sondern es ist einfach im Osten gehen die Sachen, die politisch stattfinden, immer so ein bisschen schneller als im Westen, weil das das System nicht so stabil ist.
00:13:16: Man darf sich darauf jetzt nicht ausruhen, dass es weniger ist.
00:13:19: Weil wenn ich mir z.B.
00:13:20: Zahlen angucke in Brandenburg oder Sachsen, dann waren die im Jahr den Kommunal bei etwas um die fünf Prozent.
00:13:29: Bei im Jahr zum Jahr Jahrzehnte waren sie dann bei um die fünfzehn Prozent.
00:13:34: Und dann sind sie auf einundzwanzig oder neunundzwanzig Prozent gestiegen, je nachdem pro Bundesland.
00:13:39: Das ist so unterschiedlich.
00:13:41: Und das zeigt ja auch, dass sich so ein Mechanismus wiederholt.
00:13:46: der in Ostdeutschland auch passiert ist und da muss jetzt der Osten eigentlich auf den Westen schauen, was kann man daraus lernen?
00:13:56: Was kann man lernen, was wurden im Osten für Fehler gemacht?
00:13:59: Zum Beispiel, das hat ja auch Felix Banaschak gemacht, das wird gerade richtig gesagt, dass sie nicht wirklich sichtbar sind und personal und sie sind auch nicht überall in den kommunalen Kommunen angetreten, weil sie noch nicht wirkliches Personal hatten.
00:14:12: Sie sind noch nicht so richtig in der Zivilgesellschaft angekommen, weil sie sich hier so reingesniegt haben, erst gar nicht zu erkennen waren, dann haben sie langsam den Diskurs nach rechts verschoben und dann haben sie so... Strukturen der Zivilgesellschaft übernommen.
00:14:26: oder die AfD hat dann auch so diese kümmere Partei rausgelassen und dann Hausaufgaben nachhilfe gemacht, hat dann so Sachen gemacht wie Jugendtreffs und sowas aufzubauen.
00:14:39: Und dann wurde sie stärker dadurch, dass sie sich um die Leute gekümmert hat und vor Ort sichtbar war.
00:14:44: Und da muss man jetzt reingehen und da so ein Block reinschieben.
00:14:47: Das finde ich auf jeden Fall ganz wichtig, dass man jetzt vom Osten lernt, sich davon nicht ausgut, weil wir haben ja gesehen, dass es ganz schnell sich verhärten kann.
00:14:55: Ich würde sagen, die AfD vor Ort hat sich verfestigt, aber sie ist noch nicht institutionalisiert wie hier in Ostdeutschland und da muss man reingehen.
00:15:06: Ich habe jetzt schon angefangen, so ein bisschen Ost und West aufzumachen.
00:15:09: Wie schaust du denn sozusagen aus deiner Westperspektive jetzt da drauf?
00:15:14: Nein, ich weiß gar nicht, ob ich das so weiß.
00:15:16: Ja, also ein Punkt ist, dass die natürlich bei den Bundestagswahlen, also in NRW auf Bundesebene waren bei die AfD bei zwanzig Prozent, zwanzig Komma vier Prozent, NRW bei sechzehn Komma acht.
00:15:28: Ich glaube, das ist mancher schwierig irgendwie zu vergleichen.
00:15:31: Na ja, im Vergleich zu Bundestagswahlen haben die jetzt wieder irgendwie schlecht abgestellt.
00:15:34: Es sind natürlich auch irgendwie unterschiedliche Ebenen und es überträgt sich ja auch anders.
00:15:39: Ich glaube schon, dass das es deutlich macht, Ja, dass die AfD sich da... Also, dass die Gefahr einfach präsenter wird, dass die AfD sich eben, wie du gesagt hast, im Westen etablieren könnte.
00:15:54: Und da wäre es dann vielleicht auch wichtig, irgendwie sich die Unterschiede anzuschauen, wie... Was sind genau die Unterschiede zwischen Ost und West?
00:16:03: Also, wieso haben die Leute im Westen AfD gewählt?
00:16:06: Wieso tun sie es im Osten?
00:16:08: Wie sichtbar ist die AfD dort?
00:16:09: Was sind vielleicht auch die Strategien, die die... auf dem Westen fährt, die anders sind als im Osten.
00:16:15: Also was ja bei den Landtagswahlen sehr präsent war letztes Jahr, weil die AfD sehr stark an so ein Narrativ... angeknüpft hat von einer ostdeutschen Identität, die auch irgendwie, die nicht ganz gesehen wird an Transformationserfahrungen, die keinen Platz gefunden haben irgendwie im gesellschaftlichen Diskurs und die AfD hat das ja total für sich instrumentalisiert und hat das ja total geschafft irgendwie so eine ostdeutsche Identität quasi anzubieten.
00:16:46: Das ist ja im besten sicherlich anders und das ist aber vielleicht auch im... Da kenne ich mich jetzt nicht aus.
00:16:51: Ich habe vielleicht nicht vor Ort im Wahlkampf, aber im Ruhrgebiet vielleicht auch nochmal irgendwie so ein Gebiet, wo die AfD auch das ja total wieder für sich nutzen könnte, also diesen Strukturwandel dort.
00:17:02: Ja, das ist vielleicht auch so ein Punkt, wenn ich da mal reingehen kann, dass so dieses... Also für mich ist auch so eine Lehre, dass dort, wo Transformationsprozesse sich stark negativ ausgewirkt haben, dass die AfD genau dort stark ist und das waren ja früher auch Räume wo die SPD zum Beispiel stark war und das dort jetzt ganz viel übernommen wird.
00:17:25: und das was sie was du gerade gesagt hast mit der Identität im Osten macht sie ja auch im Ruhrpott.
00:17:29: Da sind ja auch verletzte Identitäten aus diesen Transformationserfahrungen, die zwar anders abgefedert wurden wie wir in den letzten Folge auch gesagt hatten, aber trotzdem fühlen die Leute ja so ein Verfall von Selbstwirksamkeit, von, hey, wir haben hier mal das ganze Land mit Energie versorgt und jetzt sind viele arbeitslos, unsere Städte sind leer, die Einkaufsmailen sind leer.
00:17:52: Und das ist das, was die AfD anscheinend zu nutzen scheint.
00:17:54: Das ist ja an Ost und West ähnlich.
00:17:57: Und da müsste man vielleicht von der Politikseite auch viel mehr reingehen, zu sagen, okay, wir sehen jetzt das Problem und dann arbeiten wir daran.
00:18:05: Und du hast ja vorne auch gesagt, Das erste Thema bei der Kommunalbeit war halt die wirtschaftliche Lage.
00:18:12: Und ich glaube, das Problem ist auch so ein bisschen, dass die Bundespolitik halt nicht Politik für diese Menschen macht, die sich vielleicht auch gerade abgewendet haben von den etablierten Parteien oder von den großen Parteien SPD und CDU, sondern sie machte Politik für ein anderes Klientel.
00:18:30: Die CDU schon immer für die Besserverdienenden, deswegen belügt sie auch immer... die Arbeiterklasse oder die Dienstleistungsklasse, um dort irgendwie als Anschlussfähig zu gleiten und hetzt dann gegeneinander auf.
00:18:43: Die Leute spüren aber, dass was gesagt wird, ist nicht authentisch mit dem, was gemacht wird.
00:18:48: Und das ist halt, glaube ich, das auch, da muss die Bundespolitik andere Mittel finden.
00:18:53: Und ich glaube, so ein anderer Aspekt ist vielleicht auch auf diese kommunale Ebene vielleicht wirklich auch genau zu schauen.
00:19:01: Also es gibt ja auch schon Also in einigen ausdeutschen Bundesländer waren ja letztes Jahr auch Kommunalwahlen, wo die auf die total stark abgeschnitten hat, wo es auch Berichte darüber gibt, wie gerade auf dieser kommunalen Ebene die Brandmauer irgendwie zu halten immer schwieriger wird und gerade von der CDU immer mehr gebrochen wird.
00:19:23: Ich kenne einen, der in der Kommunalpolitik in Sachsen-Anhalt hat, der irgendwie darüber berichtet hat, dass die auch, ja, die duzen sich da halt auch alle.
00:19:33: Und in Sachsen-Anhalt sind nächstes Jahr Landtagswahlen und da bleibt ja auch irgendwie so ein Stück weit zu sehen, wie überträgt sich diese Normalisierung in der Kommunalpolitik dann letztendlich auch auf die Landesebene, weil das auch das ist, was man vor Ort vielleicht wahrnehmen kann.
00:19:53: Natürlich ist dieses Risiko in NRW nicht genauso groß, weil die AfD da überhaupt nicht so stark ist und keine Mehrheiten irgendwie stellt.
00:20:02: Aber trotzdem ist, zeigt das vielleicht irgendwie wie ein, ja, wie wichtig ist, ja, das habe ich jetzt schon dreimal irgendwie gesagt, aber ist da wirklich genau hinzuschauen.
00:20:09: Wenn ich da nochmal reingucke, du hast ja gerade gesagt so eine Normalisierung und ich bin ja mal ein bisschen irritiert von diesem Begriff Brandmauer, weil man tut ja so, als hätten die anderen Parteien gar nichts mit der AfD zu tun.
00:20:24: Und das stimmt ja auf der inhaltlichen Ebene schon mal gar nicht, weil du kannst Aussagen von der CDU teilweise auch von der SPD manchmal.
00:20:32: hinlegen und du weißt nicht, ob das jetzt SPD, CDU oder AfD ist.
00:20:37: Also inhaltlich überschneidet sich da schon einiges, wie jetzt auch die SPD teilweise reagiert.
00:20:43: Man muss jetzt hier sozialisch mal rot sein und betrügen, da muss man richtig vorgehen gegen und so.
00:20:48: Also mit dieser Härte, das ist genau das, was CDU und AfD eigentlich die ganze Zeit machen wollen, da weiß sie nicht, wenn man die Politik der AfD macht, ob man sie da bis klein bekommt.
00:20:57: Wenn man sich auch überlegt, dass März, sie ja halbieren wollte und jetzt sind sie gleich stark.
00:21:02: Also mit mir ist das nicht so wirklich, also gar nicht funktioniert.
00:21:05: Da sieht man wahrscheinlich auch, dass die Brandmauer auf inhaltlicher Ebene schon lange nicht mehr so existiert.
00:21:10: Genau, aber auch auf anderen Ebene.
00:21:12: Ich wollte jetzt einfach noch auf die Normalisierung hütten, nochmal arbeiten.
00:21:16: Also auf inhaltlicher Ebene ist eine sprachliche Ebene, würde ich auch schon weggehen.
00:21:21: Und was mich ja immer so ein bisschen stört, auch in diesem... im medialen Diskurs, dass wir die AfD immer größer machen, wie ich es am Anfang schon gesagt habe, als sie eigentlich ist.
00:21:31: Dann ist sie immer mit Schlagzeilen auf Seite eins und ich wünsche mir einen anderen Umgang, dass man sagt, okay, wir thematisieren immer noch was die machen, aber es ist nur auf Seite drei in einem Artikel so ein Nebensatz, dann wurde darüber berichtet, aber sie werden nicht immer als die Großen dargestellt, weil dadurch, also von der kommunikativen Ebene, Die Menschen wollen psychologisch auf der Seite der Gewinner sein.
00:21:55: Und wenn wir jetzt immer darstellen, dass die AfD Erfolg hat und stärker ist, dann zieht das natürlich auch Menschen an.
00:22:01: Ich finde, wir müssen vielmehr diese Misserfolge einfach darstellen und Brandmauern fallen, wenn man das so sagen will, in ganz Deutschland auf kommunaler Ebene.
00:22:10: Die haben schon überall mit verschiedenen Parteien zusammengearbeitet.
00:22:14: Und ich frag mich da, versteht mich jetzt nicht falsch, ne?
00:22:17: Ich verstehe das Problem der Normalisierung.
00:22:19: Ich verstehe Für mich ist der Punkt, dass die AfD auf gar keinen Fall judikative, verfassungsändernde rassistische Politik mitmachen darf oder Gesetze erlassen will.
00:22:30: Wenn du aus Ostdeutschland kommst, dann ist sie schon so normalisiert, weil du teilweise, und das hat Kathrin Göring geäckert letzte Woche auch gesagt, du bist ja überall von Menschen umgeben, die die AfD wählen oder sich dort engagieren.
00:22:42: Und ich frage mich halt, ob wir sie auch wiederum größer machen.
00:22:46: oder aus politischer Sicht, wenn wir So bei Straßen zum Beispiel.
00:22:51: Wir machen einen Antrag und dann sind die Parteien da und die anderen Parteien sagen so, ne, weil du AfD seid, stimmen wir nicht zu.
00:22:58: Und ich frage mich, ob wir vielleicht einen anderen Umgang brauchen, weil bis jetzt hat das ja nicht funktioniert, sie kleiner zu machen.
00:23:03: Vielleicht, also ne, sie ist ja in Ostdeutschland schon normal und ich glaube, dieser Weg ist auch nicht aufzuhalten.
00:23:10: Wir müssen halt mit dieser AfD und dieser Partei leben.
00:23:13: Und dann lieber aufzuzeigen, wo sind sie rassistisch in ihrer Politik oder menschenfeindlicher diskriminierend?
00:23:19: Und wo machen sie jetzt normale Politik?
00:23:21: Und wenn sie so normal sein könnten, nicht radikal, dann könnte man vielleicht auch mit ihnen umgehen.
00:23:26: Vielleicht müssen wir uns auch als Linke an diesen Gedanken gewöhnen und dann sagen, okay, bei einer Straße zum Beispiel, die sie renovieren wollen.
00:23:34: Ja, legit, das ist das Gip.
00:23:36: Dann könnte man auf kommunaler Ebene einfach zustimmen, dann ist es keine Schlagzeite, dann ist es irgendwie keine Ärger mehr.
00:23:41: Anstatt einen zweiten Antrag zu schreiben, wo sie sich dann wieder als Opfer stilisieren von sie werden ja ausgeschlossen und so, ihnen eher so aufzudrängen, ey, das ist die Politik, die man machen kann und die ist auch okay.
00:23:53: Und wenn ihr aber rassistisch seid, dann oder menschenfreundlich, dann seid ihr raus, sozusagen.
00:23:57: Da stimmen wir dann dagegen oder machen einen eigenen Antrag so, um, weißt du, den Wählerinnen der AfD zu zahlen, hey.
00:24:03: Das ist nicht normale Politik, was die machen und das weder normale Politik, da könnte man auf Zustimmung.
00:24:09: Würdest du mir, was sagst du dazu?
00:24:11: Weil das ist natürlich ein schwieriger Take, aber was sagst du dazu?
00:24:14: Ja, ich bin bei diesem Punkt immer auch ein bisschen skeptisch.
00:24:19: Also ich verstehe schon, woher das kommt.
00:24:21: Ich glaube, die Tatsache ist, aber auch es ist, also sie sind ja auch einfach rassistisch und menschenfeindlich.
00:24:27: Also das ist ja nichts, was man, glaube ich, jetzt so ein Stück weit irgendwie wieder weg.
00:24:31: therapieren kann.
00:24:32: Ich glaube, die Tatsache, wenn sie dann irgendwie, weiß ich nicht, auch dann total sinnvolle Projekte vorordnen.
00:24:38: Ich sehe auch, dass das total schwierig ist.
00:24:40: Also ich würde auch nicht sagen, dass ich da irgendwie eine ganz einnotige Antwort darauf habe.
00:24:45: Ich glaube, da muss man auch irgendwie sehr ehrlich auch sein, dass das im Moment total fehlt.
00:24:49: Aber das kann ja auch wieder irgendwie zeigen, wie, also wenn das dann halt gut funktioniert.
00:24:55: treten vielleicht auf diese anderen Aspekte halt dann doch noch mehr in den Hintergrund, weil die Leute sehen, na ja, wenn die AfD dran ist, dann klappt es wenigstens.
00:25:03: Also ich weiß nicht, ob ich da, da bin ich so ein Stück weit auch skeptisch, ob das funktioniert, aber du hast schon recht, also faktisch passiert das ja schon auf ganz vielen Ebenen, dass dann eine Zusammenarbeit stattfindet oder dass diese Grenze nicht mehr so aufrechterhalten wird, weil das auf kommunaler Ebene, glaube ich, noch mal viel, viel schwieriger ist.
00:25:21: Und das mein Punkt war ja auch zu sagen, naja, wie, also jetzt gerade in den Bundesländern in, es ist, glaube ich, in Sachsen-Anhalt und in Mecklenburg-Vorpommern, sind hier auf der kommunalen Ebene total stark.
00:25:30: Und als nächstes Jahr Landtagswahlen auch zu sehen, reduziert sich da irgendwas, weil die irgendwie auf kommunaler Ebene zusammenarbeiten.
00:25:38: Oder wird das nicht, also sorgt das nicht dafür, dass die noch stärker werden?
00:25:42: Oder ja, und ich glaube, da ist halt auch die Schwierigkeit, dass man ja gleichzeitig auch ... Das ist ja nicht ungefährlich, es da ganz viel auszuprobieren.
00:25:51: Aber weißt du, was der Punkt ist?
00:25:53: Sie werden ja sowieso stärker.
00:25:54: Es passiert eh und sie werden umso stärker.
00:25:56: Also wenn ich mich jetzt versuche, in so eine AfD wedelende Person hineinzuversetzen, dann... Hör ich ja immer wieder in diese Straße um Fragen und ein.
00:26:05: Ja, die anderen sind nicht demokratisch, die Grenzen, die aus, die machen nichts und pipa-po.
00:26:09: Und wenn man dem jetzt zeigen würde, guck mal, nö, machen wir nicht, wenn sie normale Politik machen, weißt du, das ist dieser Ansatz.
00:26:15: Nee, ich will auch auf Landes- und Bundesebene, null, na dann jente, auf kommunaler Ebene, denke ich einfach nochmal anders, einfach nur, damit die Leute so merken, ey, die werden nicht ausgeschlossen, wenn sie halt keine rassistische Politik ist.
00:26:27: Und wenn du eine Straße umbauen willst, dann ist daran jetzt erstmal nichts rassistischer.
00:26:31: Sie wollen die Goebbelsstraße nennen und dann kann man sagen, nee, sowas machen wir nicht mit, das ist gegen unsere Verfassung.
00:26:36: Nee, und das wieder so, also einfach so ein bisschen diese Dramatik da immer rauszunehmen, weil das muss sowieso passieren.
00:26:41: Jetzt stell dir mal vor, also es gibt ja in Sachsen schon Gemeinderäte oder in Ostdeutschland, wo die halt eine kasse Mehrheit stellen.
00:26:49: Nee, da kannst du gar nicht mehr dagegen arbeiten und ich glaube einfach, dieses Opfernarrativ macht sie immer noch größer.
00:26:56: Aber... Da bin ich auch kein Politikwissenschaftler.
00:26:59: Ich sehe halt einfach nur das, was wir bis jetzt gemacht haben, funktioniert nicht.
00:27:02: Und das ist halt so ein bisschen, ja, vielleicht ist es auch so ein, ne, wenn du in Ostdeutschland lebst, so ein, ey, wie kann man das ändern?
00:27:10: Was kann man ändern?
00:27:11: und irgendwie funktioniert es bis jetzt nicht?
00:27:12: Und vielleicht bin ich jetzt aber schon bereit, andere Sachen anzugehen.
00:27:16: Ihr könnt uns ja mal in die Kommentare schreiben, was ihr davon haltet.
00:27:19: Und ich würde sagen, wir sind jetzt aber auch schon lange bei dem Thema dabei.
00:27:23: Wollen wir zu deinem Thema übergeben?
00:27:26: Ja.
00:27:27: Und zwar haben wir heute besiegeln wir quasi das Ende einer Ära mit dem Ende des Nachwander-Kinder-Talks.
00:27:34: Und man feiert ja solche Dinge meistens mit Alkohol.
00:27:38: Und deswegen würde ich heute gerne über dieses Thema sprechen, was, glaube ich, in den letzten Jahren immer wieder irgendwie Medienthema ist, also die Frage nach Alkoholkonsum von jungen Menschen oder der Agency.
00:27:52: Genau, da würde ich jetzt gerne mit hier reingehen.
00:27:54: Vorher würde ich aber noch so ein paar.
00:27:56: Einmal würde ich gerne nicht nur euch abholen, Quasi, was die Zahlen oder die Unterschiede im Alkoholkonsum zwischen den Generationen angeht, sondern auch Ost-West, weil das unser Thema des Podcasts ist.
00:28:09: Deswegen hole ich euch jetzt ab.
00:28:12: Eine Studie von Josefina Arzendorf vom Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in München zu gesundheitsgefährdenden Gewohnheiten wie Rauchen und Alkohol trinken hat.
00:28:22: Aus dem Jahr hat er herausgefunden, dass der Alkoholkonsum im Osten höher ist als im Westen.
00:28:40: Dieses Ergebnis ist kohärent mit zuvor geführten Studien.
00:28:43: Die Studie liefert auch mögliche Erklärung.
00:28:46: In den achtziger Jahren führte die DDR die weltweite Rangliste beim Prokopverbrauch von Spirituosen an.
00:28:51: Alkohol diente als Währung, Tauschmittel und zur Selbstmedikation.
00:28:55: Außerdem wurde in der DDR gemeinsames Trinken als Mittel angesehen, um Gefühle der Kameradschaft und Verbundenheit zu erzeugen.
00:29:01: Diese Prägung könnte der Studie zufolge nachwirken.
00:29:04: In den südlichen Bundesländern wird der höhere Alkoholkonsum auf eine andere Trinkkultur zurückgeführt.
00:29:10: Es gibt mehr volksfesteren Orte, an denen hoher Alkoholkonsum normalisiert ist, wie z.B.
00:29:15: Biergärten.
00:29:16: Genau und was den Alkoholkonsum gerade junger Menschen angeht, in den letzten vierzig Jahren ist der regelmäßige Alkoholkonsum gerade in der Altersgruppe der zwölf bis siebzehnjährigen und der achtzehn bis fünfundzwanzigjährigen deutlich gesunken.
00:29:28: sieben Prozent der Jugendlichen.
00:29:29: Zum Vergleich, in den vergleichen von den jungen Erwachsenen in den vergleichen von den jungen Erwachsenen in den vergleichen von den jungen Erwachsenen in den vergleichen von den jungen Erwachsenen in den vergleichen von den jungen Erwachsenen in den vergleichen von den jungen Erwachsenen in den vergleichen von den jungen Erwachsenen in den vergleichen von den jungen Erwachsenen in den vergleichen von den jungen Erwachsenen in den vergleichen von den jungen Erwachsenen in den vergleichen von den jungen Erwachsenen in den vergleichen von den jungen Erwachsenen in den vergleichen von den jungen Erwachsenen in den vergleichen von den jungen Erwachsenen in den vergleichen von den jungen Erwachsenen in den vergleichen von den jungen Erwachsenen in den vergleichen von und damit auf dem gleichen Niveau wie vor Corona.
00:30:06: Und das Letzte, was wir jetzt genannt haben, sind Zahlen, die vom Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit herausgeleben werden.
00:30:12: Und auf Basis dieser Zahlen passiert ganz viel Aufklärungsarbeit an Schulen wie z.B.
00:30:18: durch Kampagnen wie Kender Limit, die eben dafür diesen Alkoholkonsum junger Menschen noch weiter runterbekommen wollen.
00:30:27: Kennst du das aus deiner Schulzeit?
00:30:30: Wenn ich ehrlich bin, nicht.
00:30:32: Also ich glaube, bei uns gab es schon auf dem Land immer wieder das Problem, weil bei uns in der Stadt gab es keinen Club, wir mussten eingestattt weiter um in einen Club zu kommen.
00:30:43: Da gab es schon so zwei, drei Fälle, wo sich Menschen totgefahren haben, aber bei uns gab es dann so eine Strategie, dass die AK gesagt hat, ihr könnt bei uns für zehn Eurogutscheine, Taxigutscheine kaufen, kriegt dann für zwanzig Euro welche.
00:30:56: Und das haben dann alle unsere Eltern gemacht und das war irgendwie so eine Strategie.
00:31:00: Aber eigentlich gab es so von den Strukturen, ich weiß noch nicht, ob ich da vielleicht zu alt bin, dass diese ganzen Kapanien, die dann auch später und so kamen, dass sie noch nicht gegriffen haben und vielleicht Alkohol da auch noch so normalisiert war, aber ich glaube nicht, dass wir da in der Schule irgendwas zu hatten.
00:31:15: Ich hatte in der vielleicht achte Klasse oder so, also ich war so vierzehnt, schon relativ jung, glaube ich.
00:31:22: hatten wir so einen, ich glaube, es war auch Kendern Limit, aber ich bin mir nicht ganz sicher.
00:31:27: Die haben so eine irgendwie im Rathaus oder so ein Parkour gemacht für Schulen, wo man irgendwie hin konnte.
00:31:33: Da wurde man quasi aufgeklärt über die Risiken von Alkoholkonsum.
00:31:38: Und man hat es da so durch Stationen gelaufen.
00:31:41: Und eine Station war zum Beispiel, dass man so eine Brille aufbekommen hat, die einem so einen Rauschzustand simuliert hat.
00:31:48: Und man muss dann irgendwie so ... Hindernislauf oder irgendwie sowas machen.
00:31:53: und das lustige war aber dass man vor bevor man diesen Parkour gemacht hat angeben musste ob man schon mal Alkohol getrunken hat beziehungsweise ob man Alkohol trinken würde.
00:32:04: und es wurde war da so dass man so Bälle in so große Glasbehälter reingeworfen und am Ende dieses Parkours haben mehr Leute in diesen Glasbehälter den Ball reingeworfen wo stand ich würde Alkohol trinken.
00:32:17: also da hat dieser dieser Aufklärungsarbeit eher dazu geführt, dass Leute interessierter an Alkohol waren als davor.
00:32:26: Da würde ich noch mal bei Methoden arbeiten und das kann man ja mit rauskommen.
00:32:31: Ja, da sind die hoffentlich auch für meine Überarbeitung gegangen.
00:32:35: Wie war denn so die Alkohol- oder Trinkkultur in deiner Jugend und in deinem Studium dann vielleicht auch?
00:32:41: Und hast du, weil du hast ja in vielen Städten schon gewohnt, ob du so einen unterschiedlichen Konsum auch wahrgenommen hast, je nach Ort?
00:32:49: Also ich glaube, to be honest, da haben wir letztens auch noch mal mit zu Freuden geredet, dass wir glauben, dass wir gerade so Anfang der Jugend, Anfang Stuhl, also in der Ende der Jugend, Anfang Studium, ein ausgeprägtes Alkoholproblem hatten.
00:33:04: tatsächlich.
00:33:05: Also gerade auf dem Land, ich meine, wer kennt den... Tito ist noch im Zubrandenburg, was willst du schon machen?
00:33:13: Mit siebzehn, achtzehn im Brandenburg.
00:33:17: Da geht es ja dann auch um Trinken.
00:33:19: Und ich habe schon, wenn ich überlege, so fast jedes Wochenende in irgendeinem Garten, in irgendein Club, wo da irgendwas gereiert, das gehörte irgendwie dazu.
00:33:30: Und wenn ich jetzt heute drüber nachdenke, finde ich es eigentlich ziemlich krass.
00:33:34: weil das ja auch so normalisiert war.
00:33:36: Es war ja nicht besonderes, sondern das war ja bei uns allen so.
00:33:39: Ich weiss nicht, ob es da so ein Stadtland-Unterschied gibt, vielleicht?
00:33:43: Oder, ne?
00:33:44: Auch, es kommt auch so ein bisschen drauf an, in welche Subkultur du so reinwächst.
00:33:49: Weil ich hab auch Freunde, die sagen, die sind mit Techno-Elektro mit Sechzehn, Siebzehn schon aufgewachsen.
00:33:53: Die haben nie so richtig gesorfen, sondern dann andere Substanzen konsumiert und ... Wir sind aber irgendwie auch wieder rausgewachsen.
00:34:02: Und umso älter ich werde, merke ich auch so, umso weniger interessiert mich tatsächlich auch Alkohol.
00:34:08: Und ja, es gibt einen Unterschied.
00:34:11: Also ich habe mal auch mal in Bayern gewohnt, da merkst du eindeutig, da ist es halt ein Grundnahrungsmittel und da wird es noch viel mehr so verherrlicht und da gehört das überall mit dazu.
00:34:21: Und ich weiß noch, dass ich so als Ortsvereinsversitzender dann immer so ... verschiedene Kerwas in Lürnberg war.
00:34:28: Das sind so kleine Oktoberfeste, kleine Stadtteilfeste.
00:34:33: Irgendwann weiß ich, ich kann nicht mehr.
00:34:35: Dieses ganze bisschen gesucht wird, das ist so anstrengend.
00:34:37: Wenn wir auch Köln angucken, ich habe einmal diesen Tarnarbeit mitgemacht.
00:34:42: Ich bin fast gestorben diese Woche über.
00:34:43: Ich weiß nicht, wie die das aushalten.
00:34:46: in jedem Fall.
00:34:47: Das ist ja schon ein gesandt-deutsches Komplettproblem.
00:34:52: Das sieht man vielleicht auch an den Zahlen, weil ich habe gerade nochmal nachgeguckt.
00:34:56: Drogentote, also wenn das so aus der Geschichte herauskommt, dass früher gab es keine wirklichen Drogen in der DDR, deswegen war Alkohol auf Platz numero Uno dort und wir haben die Rangliste angeführt im Osten.
00:35:10: Aber man sieht es auch heute, dass so Drogentote gibt es halt mehr in Westdeutschland als in Ostdeutschland, aus der Sachsen-Anhalt, das geht da so ein bisschen raus aus dieser Statistik und vielleicht ist es auch so ein Erbe.
00:35:22: dass man halt irgendwie in Ostdeutschland mehr säuft und im Westdeutschland irgendwie mehr andere Substanzen konsumiert.
00:35:30: Wie war das bei dir in deiner Jugend?
00:35:34: Wie hast du das wahrgenommen?
00:35:35: Im Baden-Württemberg?
00:35:37: Genau, ich bin ja in Süddeutschland aufgewachsen, auch in einem kleinen Dorf.
00:35:40: Da ist, glaube ich, so Trinkultur schon auch sehr präsent, also gerade auch so durch so Vereine.
00:35:45: Also es ist ja der größte Teil des Soziallebens.
00:35:50: In so Dörfern wird ja über Vereine organisierte Musikvereine, dann Narrenvereinde zu uns, die dann so Fastnacht organisieren, was so der Süddeutsche Karneval quasi ist.
00:36:00: Das funktioniert schon alles eigentlich ordentlich ohne Alkohol.
00:36:04: Ich bin aber tatsächlich, also ich habe relativ spät angefangen, Alkohol zu trinken.
00:36:11: Ich bin damit also jetzt nicht so persönlich so krass für eine Berührung gekommen oder mit so einem exzessiven Trinken auch in Berührung gekommen, aber ich hatte schon.
00:36:19: bin natürlich schon auch in diesem Umfeld irgendwie aufgewachsen, wo Leute sehr früh angefangen haben zu trinken und noch viel.
00:36:25: Und es war schon irgendwie so ein Stück weit normalisiert, also dass ich das jetzt auch nicht total seltsam fand, wenn Leute mit vierzehn angefangen haben zu trinken.
00:36:33: Ich glaube, das ist in anderen Ländern nochmal was ganz, was anderes.
00:36:38: Also da ist der Deutschland auch relativ mit dem Alter, ab dem man legal Bier und Wein und so trinken darf, ist ja auch relativ mit mit sechzehn relativ jung angesetzt in anderen Ländern ja höher.
00:36:48: Dann im Studium weiß er auch dann so, dass ich ein Großteil meines Studiums oder in meiner Studierenszeit, die auch noch nicht abgeschlossen ist, ist ja dann auch Corona reingefallen und die Pandemie.
00:36:59: Und ich habe auch den Eindruck, dass seitdem dieser ist ein viel bewussteren Konsum von Alkohol irgendwie gibt, wenn man es, glaube ich, in einem relativ langen Zeitraum auch viel, viel weniger gemacht hat, gerade irgendwie so ausgehen, gerade so dieses Alkohol trinken, um Alkohol zu trinken, quasi.
00:37:16: und hab auch den Eindruck, das ist so eine Tese für mich, dass es vielleicht auch damit zu tun hat, dass man während Corona viel bewusst damit seinem Körper herumgegangen ist, weil man ja so Paranoid die ganze Zeit auf Symptome geachtet hat an sich selbst, dass man aber auch, also ich weiß, dass mir in der Zeit, und eigentlich hat es auch nicht so richtig aufgehört, auch viel mehr aufgefallen ist, wenn ich Schmerzen hab oder so ein leichtes Unwohlsein.
00:37:44: Und dass dieser Fokus auf dem Körper einerseits das irgendwie sehr Positives hat, und andererseits aber auch manchmal so eine Paraneuer kreieren kann, dass man dann auch jegliches Unwohlsein irgendwie vermeiden möchte.
00:37:55: Und ich könnte mir vorstellen, dass es vielleicht auch ein Stück weit ist, jetzt aber eine These für dich nicht so viel beweist, aber vielleicht auch mit reinspielt, dass der Alkoholkonsum nochmal ein Stück weiter untergegangen ist.
00:38:08: Aber ja, da würde ich jetzt die Frage anschließen.
00:38:10: Was glaubst du, woran liegt es, dass junge Menschen weniger Alkohol trinken, als noch vor vierzig Jahren, zum Beispiel?
00:38:18: Ich finde es richtig schwierig zu sagen.
00:38:22: Ich glaube, auf der einen Ebene ist es tatsächlich so ein Punkt von... Also, wie du vorhin schon angedeutet hast, einmal Corona.
00:38:31: Weil ich habe ja auch bei uns gemerkt, also meiner Generation dem Millennials, Während Corona haben wir gelernt, dass es auch mal okay ist, ein Wochenende zu Hause zu bleiben und nicht zu matten und nicht feiern zu gehen.
00:38:41: Und man sieht ja auch, das hatten wir auch schon in der Folge über Clubkultur, man sieht ja auch, dass die Clubs vieler sind als früher.
00:38:48: Das scheint dann auch mit reingespielt zu haben, dass vielleicht auch eine jüngere Generation, also deine Generation, nie so richtig reingewachsen konnte und dann das vielleicht auch nie so ja, als Kultur erleben konnte, die sie ... wo man sich so auslebt und wo man frei ist und dann eine andere Wege dafür gefunden hat.
00:39:09: Und vielleicht hat auf diese Clubkutte vielleicht so ein bisschen diesen Status verloren, weil früher war das der Raum, wo man Menschen kennengelernt hat, auch zu Amorysen, also auch Amoryse kennenlernen.
00:39:22: Und man hat halt in Gesellschaft getrunken.
00:39:25: Ihr konntet ja während Corona jetzt nicht wirklich in Gesellschaft trinken.
00:39:28: Das war bei uns schon so, wer alleine trägt, ist traurig.
00:39:30: Das war immer das Prinzip von so jetzt, dass man hat man Alkoholproblemen.
00:39:35: Alles davor hat man so ausgeblendet.
00:39:37: Und dann wahrscheinlich auch diese Gesundheits-Away, das sind das wir vielleicht als Generation auch so ein bisschen dieses Ding haben von, ja, wir wollen irgendwie gesünder leben, wir essen die Stars, dann rauchen die Leute nicht mehr, sondern wapen, weil sie meinen, das ist gesünder, obwohl es ja tatsächlich auch... Sehr, sehr ungesundes und teilweise sogar ungesünder als Zigaretten.
00:39:58: und man weiß ja noch gar nicht komplett, wie das so ist.
00:40:00: Aber da gibt es schon eine Awareness für.
00:40:02: Und ich habe aber auch immer das Gefühl gehabt im Ausland, dass ich aber einen Non-Non und ein Portugalern so gelebt.
00:40:07: Was das so ein Punkt ist, da hat man so ein bisschen mehr Genossen.
00:40:11: Also das Leben an sich.
00:40:13: Und wir Deutschen, wir sind eher so Work-Hart, Play-Hart, wer überall arbeitet, muss das auch mal wieder rauslassen.
00:40:20: Und das merke ich auch immer auf Festivals und so, wo die ... auch so Amis haben immer gesagt, wir haben vielleicht die Filme, aber ihr habt eigentlich die Geschichten dazu im realen Leben.
00:40:27: Dass wir in Deutschland so was sind, dass wir so viel arbeiten, dass wir das irgendwo wieder rauslassen mussten.
00:40:33: Und wir vielleicht auch so eine Generation sind, die jetzt sagen, okay, wir achten mehr auf unsere Gesundheit, wir achten mehr auf Balance, wir achten mehr ... dass wir nicht mehr so, dass wir ja auch versuchen, als junge Generation so entspannter zu arbeiten.
00:40:49: Also wir arbeiten nicht weniger, das will ich hier nochmal sagen.
00:40:51: Wir arbeiten nicht weniger, aber wir gestalten das Leben so, dass es für uns nicht mehr genauso stressig ist wie für unsere Eltern, die ja eigentlich auch alle in der Therapie bräuchten oder viele von denen, aber das nicht zugestehen wollen.
00:41:06: Und vielleicht ist es das so ein bisschen so eine Mischung aus diesen Gründen.
00:41:09: Es gibt wahrscheinlich nicht den Eingrund.
00:41:10: Aber was hast du denn, was denkst du denn, warum das heute weniger ist?
00:41:13: Aber also zu dem Punkt, dass es irgendwie in Deutschland eine besondere Kultur da gibt.
00:41:18: Ich glaube aber, dass grundsätzlich die Zahlen runtergehen.
00:41:20: Also gar nicht mal nur in Deutschland, da ist keine Zahlen aus dem Ausland.
00:41:23: Aber ich glaube so, als man dieses auf Social Media ist, ich habe mir das vorher auch ein bisschen auf TikTok angeschaut.
00:41:30: Das ist schon noch ein großer Englischer Diskurs, der da irgendwie stattfindet.
00:41:34: Ich glaube schon, dass es auch was damit zu tun hat, dass man vielleicht diese Norm so ein bisschen hinterfragt, muss das immer sein, dass man irgendwie, wenn man zusammenkommt, Alkohol trinkt.
00:41:42: Also so diesen, das ist ja jetzt kein Gruppenzwang, aber irgendwie so ein gesellschaftlicher Druck manchmal auch da ist, dass das halt irgendwie so das Normale ist.
00:41:50: Und da es eine größere Kritik daran gibt oder ein größeres Hinterfragen davon, weil man sich der Gesundheitsrisiken auch bewusst fühlt.
00:41:59: Ich glaube, das ist ein Teil.
00:42:01: Ich glaube schon auch, dass es Aber irgendwie mit so einer Kultur von Selbstoptimierung zu tun hat.
00:42:08: Und dass junge Menschen viel mehr von diesem ... Ja, so viel mehr in diesen Dingen drin sind, sich selbst optimieren zu wollen und irgendwie so einen Kontrollbedürfnis vielleicht haben.
00:42:18: Auch irgendwie vielleicht in Anbetracht der Tatsache, dass wir die Welt irgendwie als krisenhafter erleben als noch irgendwie vor paar Jahren oder paar Jahrzehnten oder als das vielleicht unsere Eltern auch getan haben.
00:42:29: Und dass quasi dann dieser ... Also quasi, sich eskapistische Momente zu suchen, wo man ganz bewusst auch die Kontrolle verliert, dem total entgegensteht, dass man irgendwie seinen selbst und sein Bild nach außen auch in Zeiten von Social Media total kontrollieren möchte.
00:42:49: Und ich glaube, dass das... dass eben gerade Alkoholkonsum ja auch so eine Produktivitätszwang teilweise total entgegen steht.
00:42:57: Und wenn ich irgendwie mit Leuten spreche oder wenn ich selber daran denke, wann ich mich entscheide zum Beispiel nicht zu trinken, dann ist es oft so ein, naja, ich will mich am nächsten Tag auch irgendwie nicht schlecht fühlen, ich will irgendwie den Tag nicht verlieren.
00:43:07: Also auch so ein bisschen so, ich will nicht unproduktiv sein, das sind manchmal auch so ökonomische Punkte, die da irgendwie so mit rein fließen, dass ich glaube, dass das auch mit so einem gewissen gesellschaftlichen Druck zur Selbstkontrolle, zur Selbstoptimierung zusammenhängt und nicht ganz nur quasi wertneutral und emanzipativ ist, würde ich sagen.
00:43:31: Ich glaube, es ist auch so dieses... Früher wusste man ja auch noch gar nicht so viel über Gesundheit, über Alkoholismus, ne?
00:43:38: Also, wenn ich überlege, dass ich erst vor ein paar Jahren, als ich diesen Burnout hatte, in der Klinik gelernt habe, wann eine Sucht eigentlich anfängt, das will ich hier nochmal sagen.
00:43:46: Die fängt nicht an, wenn man jeden Tag ein Bierchen trinkt, sondern die fängt an, wenn man die Kontrolle über seinen Konsum nicht mehr hat.
00:43:51: Also, wenn du nur zwei Bier trinken willst und du trinkst aber immer vier, fünf, dann ist das so.
00:43:56: Es ist auch ein Problem, wenn du dich jedes Wochenende komplett abschießt.
00:44:00: Dann hast du auch die Kontrolle darüber verloren, auch wenn du den restlichen sechs, fünf Tage oder so nicht trinkst, dann ist das auch so.
00:44:07: Und ich glaube so was wusste man früher einfach noch nicht.
00:44:09: Und da ist vielleicht auch diese digitale Revolution nochmal sozusagen mit Schuld dran, weil wir mehr Zugang zu Informationen haben, die wir früher vielleicht nicht mehr hatten.
00:44:19: und mir ist gerade noch so ein Punkt eingefallen.
00:44:21: Ich hatte nämlich vorhin noch so ein Bericht gewesen.
00:44:23: Die digitale Revolution könnte da vielleicht auch noch mal einen Punkt haben, also zum einen das, was Sura hatte gesagt, das mit der Optimierung, auch diese ganze Manusphere und Pippa Pro, das ist ja dann auch da immer mit drin so ein bisschen.
00:44:34: Aber ich glaube auch die älterliche Kontrolle hatte dadurch zugenommen.
00:44:38: Als ich noch jung war, hatten wir keine Handys.
00:44:40: Da wussten unsere Eltern, also nee, wir haben gesagt, wir gehen da hin, das konnten wir ja, wenn ich überprüfen.
00:44:45: Und heute hast du ja schon auch Handys und die Eltern könnte ich die ganze Zeit anrufen.
00:44:50: Was machst du?
00:44:51: Wie geht's dir?
00:44:52: Wo gehst du hin?
00:44:53: Bist du da und da?
00:44:54: Können vielleicht sogar checken, wo du hingehst?
00:44:56: Hast du gelogen oder nicht gelogen?
00:44:58: Und ne, wenn ich früher Fotos gemacht habe, das auf MySpace oder so gestellte, dann meine Eltern nichts von mitbekommen.
00:45:04: Und jetzt ist es aber so, dass meine Eltern das aber dann mitbekommen könnten.
00:45:08: Es gibt einen digitalen Fußabdrupp von mir mit Videos oder Fotos oder so.
00:45:12: Und wenn das denen zugespielt wird, dann hätte ich damals auch schon Ärger bekommen.
00:45:16: Vielleicht ist es aber auch so, dass man Damals vielleicht auch aus der Elternperspektive, weil das ja so in unserer Gesellschaft immer so einfach schön geredet wird, dass man da noch nicht so kritisch damit war.
00:45:27: Und heute ist man da vielleicht sehr viel kritischer.
00:45:30: Also das wäre vielleicht für mich auch noch so ein Punkt, neben der Selbstoptimierung des Eltern einfach heute ganz andere Handhabe haben.
00:45:37: Und dadurch ist es dann irgendwie vielleicht in so einem gesamtgesellschaftlichen Abschluss ab.
00:45:43: Ja, ab.
00:45:44: Schließenden Trend, dass es auch uncool ist, so auf vielen Ebenen.
00:45:48: Und das ist ja auch bei den älteren Generationen, glaube ich, ist es halt so ein bisschen weniger geworden, nicht nur bei uns, sondern es ist ja wirklich auch einfach weltweit ertrennt.
00:45:56: Ich habe gerade nochmal nachgeguckt.
00:45:58: Ich glaube, ich habe auch mal einen Tag dazu gelesen, dass es auch so ein bisschen eine Konsequenz davon ist, dass die mentale Gesundheit junger Menschen immer schlechter wird, also dass Angststörungen häufiger auftreten, dass Depressionen häufiger auftreten.
00:46:12: Und Alkohol ja natürlich auch eine Wirkung wie auf die Psyche hat.
00:46:15: Und wenn du eh schon, wenn es dich schon psychisch nicht gut geht und du trinkst dann noch Alkohol, dann geht es dir halt noch schlechter, dass das quasi auch ein, ja, also ein Symptom davon ist, dass es Leuten irgendwie schlechter geht, dass das quasi noch ein neuer Risikofaktor irgendwie ist und Alkohol gar nicht mehr so sehr dieses, also einen anderen Wert einfach eingenommen hat und weniger irgendwie mit Spaß und Freiheit und was weiß ich irgendwie verbunden ist, sondern... eben eher, nee, dann geht es mir irgendwie noch schlechter.
00:46:43: Das war nicht auch eine interessante Überlegung.
00:46:46: Oh, da hast du voll recht?
00:46:48: Also, das ist mir gerade auch aufgefahren, weil so seitdem ich diesen Burnout hatte sozusagen, ist mir auch erst bewusst gewesen, wie stark Alkohol auf meine Psyche wirkt.
00:46:57: Und seitdem überlege ich immer sehr genau, also auch was so Stresslevel angeht und so was alles, da muss man dann ja immer so aufpassen, überlege ich mir sehr genau auch so... Ist es das jetzt wert, dass ich dann drei Tage ein Kater habe, auf der Arbeit wieder weniger schaffe, das dann wieder am Donnerstag und Freitag nachholen muss?
00:47:14: Theoretisch, obwohl ich Freitag eigentlich gar nicht arbeite, ist es mir das jetzt wirklich wert oder nicht?
00:47:19: Und solche Überlegungen hatte ich früher überhaupt gar nicht.
00:47:22: Und das ist vielleicht schon, ne, wir haben das dann irgendwie gelernt, indem wir diese beschissenen Erfahrungen gemacht haben mit Depressionen, Angststörungen und so was alles.
00:47:30: Und ihr seht es vielleicht jetzt schon und habt das anders reflektiert und wollt da gar nicht erst rein geraten.
00:47:36: Ja, und vielleicht ist aber auch der gesellschaftliche Druck irgendwie höher gut funktionieren zu müssen, dass das auch irgendwie mit rein spielt, dass man diese Entscheidung dann irgendwie nicht trifft.
00:47:47: Ja, vielleicht nicht nur Druck, sondern auch die Angst.
00:47:49: Weil heute haben ja junge Menschen viel mehr Zukunftsängste, landen sie mal irgendwo, haben sie dann im Bereich der Abschluss was weiß ich nicht alles.
00:47:57: und vielleicht spielt das auch damit rein, dass man Man kümmert sich lieber um sich selbst und seine Zukunft als dann irgendwie hedonistisch unterwegs sein zu können, wie wir das damals noch konnten, wo wir dachten, die Wett bleibt immer positiv und es geht immer nach oben und immer voran.
00:48:15: Ja,
00:48:15: ich glaube, es ist auf jeden Fall ein ambivalentes Thema, auf der einen Seite total positiv zu bewerten, dass dieser Alkoholkonsum geringer wird, dadurch natürlich auch weniger Menschen irgendwann sterben oder Krankheiten dadurch bekommen und gleichzeitig auch Ausdruck einer Gesellschaft in der in der es viel neben auch so schon nicht besonders gut geht.
00:48:34: Aber noch mal kurz eine Frage.
00:48:35: Ich glaube es auch, es gibt einen Stadt-Land-Gefälle.
00:48:38: So, weil wir haben beide auf dem Land gelebt und jetzt wurden wir in großen Städten.
00:48:43: Ich kann mir schon vorstellen, dass es dann Stadt-Land-Gefälle gibt.
00:48:47: Was ich interessant fand in dieser Studie zu Ost-West war auch, also da wurde jetzt Alter zum Beispiel nicht abgefragt und auch regionale Unterschiede wie so Stadt-Land wurde auch nicht abgefragt und es wurde auch nach Bildungsabschluss.
00:48:59: Und tatsächlich trinken Leute, die einen höheren Bildungsabschluss haben, mehr als Leute, die einen geringeren Bildungsabschluss haben.
00:49:08: Das war nicht irgendwie auch interessant, weil irgendwie die Klischees, glaube ich, dass man Menschen, also so Alkoholismus irgendwie so mit Armut aufverbindet, das hinterfragt das ja auch so ein Stück weit.
00:49:19: Aber ich könnte mir schon vorstellen, das weiß ich nicht.
00:49:22: Ich habe auf den Eindruck vielleicht, wenn man, also gerade was irgendwie so das eigene Aufwachsen angeht, Man in Großstädten vielleicht auch schneller mit Dogen irgendwie in Berührung kommt, wie du auch gesagt hast, dass das Alkohol irgendwie halt das ist, was auch ziemlich einfach verfügbar ist.
00:49:38: Aber weiß ich nicht, vielleicht bin ich da auch, habe ich das auch einfach nicht so sehr mitbekommen auf dem Land.
00:49:44: Also ich habe jetzt nochmal nachgeguckt.
00:49:46: Zum Glück geht es jetzt mittlerweile so schnell.
00:49:48: Das, was ein Unterschied ist zwischen Stadt und Land, ist tatsächlich, dass die Leute auf dem Land Früher mit der Alkohol in Berührung treten, dann das, was du auch gerade gesagt hast, man kommt in der Stadt eher mit Drogen in Berührung schneller als auf dem Land.
00:50:06: Und also dieses Binge-Drinking ist in ländlichen Räumen mehr verbreitet.
00:50:14: Also das ist ja das, was ich auch aus meiner Erfahrung irgendwo so teilen würde.
00:50:18: Und ich habe ja dann gerade mein letztes Jahr auch mit so Berlin an viel gechillt und ich habe schon Dollar.
00:50:23: gesoffen.
00:50:24: Und ich merke auch immer auf TikTok, wenn du dir das mal so anguckst, es gibt da so Leute, die sagen, ja hier, die Stadtkinder können ja gar nicht saufen, bla bla bla, so Landding und da und das auch so ja verherrlichen, find ich auch immer ein bisschen strange, aber ich hab's auch erst irgendwie so Zeit später ablegen können.
00:50:41: Ja cool, dann sind wir jetzt beim Top der Woche.
00:50:46: Mein Top der Woche ist, in Berlin findet gerade das Internationale Literaturfestival statt.
00:50:52: Da habe ich auch mal freiwillig ausgeholfen.
00:50:54: Und ich habe es in den letzten Monaten voll selten geschafft, irgendwie so abends noch zur Veranstaltung zu gehen oder irgendwie zu Lesungen ins Kino und so.
00:51:02: und aber dadurch, dass das jetzt hier stattfindet und da auch einige Autoren dabei sind, die ich sehr mag und sehr schätze, habe ich das letzte Woche gemacht und hoffe auch diese Woche noch zu paar Veranstaltungen zu gehen.
00:51:15: Und find's einfach total cool, dass man in Berlin das so viel eigentlich gibt, weil ich ja so stressig.
00:51:20: Aber das ist ja schon was Besonderes auch in dieser Stadt.
00:51:25: Ja, dann bedanken wir uns, dass ihr diese Woche wieder eingeschaltet habt, schaltet auch nächste Woche gerne wieder ein.
00:51:33: Wir bedanken uns auch bei Daniel Fromm für die Produktion.
00:51:38: Und ja, Marie, danke für die letzten Monate, die du ... durch diesen Podcast mit mir gegangen bist und ja gehst ja trotzdem noch weiter, aber auch in live, dann würde ich ihn auch noch mal bedanken und dann bleibt uns ja eigentlich nichts weiter zu sagen, als macht die Welt nicht nur gut, macht sie ein kleines bisschen besser.
00:51:59: Tschüss!
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